Abiturfeier an der Hubert-Sternberg-Schule

Vergangenen Freitag verabschiedete die Hubert-Sternberg-Schule 47 Abiturientinnen und Abiturienten mit einem der Profilfächer Umwelttechnik, Mechatronik oder Informationstechnik. Noch einmal betrat Klaus Heeger, der Schulleiter der HSS, die Bühne der Aula, um seine letzte Abiturrede in seiner Schullaufbahn zu halten. Es war also aus mehreren Gründen ein emotionaler Abend, denn die letzten Jahre stellten sowohl Schüler, Eltern, Lehrkräfte als auch Schulleitungsteams vor besondere Herausforderungen. So blickte der Schulleiter am Anfang seiner Rede zurück ins Jahr 2019, das Jahr in dem die Mehrheit der diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten gerade die Eingangsklasse der HSS besuchte: „Was war im Jahr 2019 noch anders?“, fragte Klaus Heeger die Absolventen, Eltern und Angehörige. „Deutschland hatte noch eine Bundeskanzlerin, Donald Trump war US-Präsident, die Kathedrale Notre-Dame brannte ab und der KSC stieg in die 2. Bundesliga auf.“ Trotz vieler Missstände sei die Welt retrospektiv noch ein ruhigerer Ort gewesen.
Am 11. März 2020 erklärte die WHO schließlich das Corona-Virus zu einer weltweiten Pandemie. Während die diesjährigen Abiturienten und Abiturientinnen 2019 die Eingangsklasse der Oberstufe noch weitestgehend unbekümmert besuchten – besuchen durften muss man fast schon sagen – , wandelte sich der Schulalltag in der Kursstufe dann drastisch. Digitalisierter Fernunterricht, das Homeoffice der Schulen, war nun zum Alltag geworden und Peter Altmaiers Zoom-Call-Appell „You have to unmute you!“ lief nicht nur auf YouTube on repeat. Was hier witzig klingen mag, war auf Dauer zehrend, vor allem für Schülerinnen und Schüler, die ihre Freundschaften und das soziale Gefüge vermissten. Man munkelt, dass sogar Lehrkräfte zu den vermissten Personen zählten – in erster Linie unter den Schülerinnen und Schülern, doch einige fielen leider auch dem Teams-Labyrinth zum Opfer. Welch wirre Welt! Der sonst so selbstverständliche und manchmal öde Präsenzunterricht war plötzlich zum Privileg geworden und nach den Lockdowns wurde Wertschätzung in den Klausuren wieder mit großem W geschrieben.
Klaus Heeger und die Klassenlehrer der Absolventen stimmten überein, als sie anerkennend bemerkten, dass die Abiturienten niemals den Kopf in den Sand steckten und das Beste aus ihrer Situation machten, trotz erschwerter Rahmenbedingungen. Als Resultat lernten sie nicht nur wichtige Werkzeuge der digitalisierten Arbeitswelt kennen, sie lebten uns auch Rücksicht gegenüber vulnerablen Mitmenschen und Duldsamkeit vor.

Die Preisträger waren:
Ricky Herhoffer: Ferry Porsche Preis für außergewöhnliche Leistungen im Fach Mathematik und dem Profilfach (Informationstechnik), SAP IT Preis, DPG Physik-Preis, DMV Mathematikpreis
Paul Becker: HSS-Medaille für den Jahrgangsbesten, Ordinariats Freiburg (kath. Religion)
Marcel Daniel: HDM ME Preis (Mechatronik)
Emilian Arnold: DPG Physik-Auszeichnung
Jeremias Essert: GPCh Preis (Chemie)
Henrik Dorobek: Landeszentrale für politische Bildung, Katholische Kirchengemeinde Wiesloch (kath. Religion)
Peter Dorando: Maul Medaille (Sport)
Philipp Zengl: ARES UT Preis (Umwelttechnik)
Marc Kern: Thomas Naougeorgus (ev. Religion)
Ergin Tahiri: Sonderpreis Bürgerstiftung
Janis Bauer: HSS-Medaille (Social Media Repräsentation)

Zuletzt trat Paul Becker, Scheffelpreisträger und Jahrgangsbester an der Hubert-Sternberg-Schule, auf die Bühne. Erfrischend anders eröffnete er seine Rede, denn Paul Becker machte sich seine Bilingualität zu Nutze: „Gude Nowed zamme, ich freu miech heit, dass ihr all do seid un ma beim Schwetze zuhorcht. Des isch ma schon eh Ähr do heit owed vor eich steh zu kenne un mei Red zum Beschte zu gewwe.“ Auch er erinnerte sich an drei Schuljahre, von denen die letzten zwei viel Wandel und Hürden mit sich brachten. Neben den Einschränkungen, die mit der Corona-Pandemie einhergingen, reflektierte er vor allem, womit er und seine Mitschüler an der HSS konfrontiert waren, nämlich mit „all den Themen des Erwachsenwerdens, mit Vokabeln, Formeln, Faust, Naturgesetzen, Binärzahlen und ständigem Schlafdefizit.“ Auf der anderen Seite, so betonte Paul Becker, hätten jedoch die Lehrerinnen und Lehrer der HSS in besonders positivem Maße seinen Schulalltag und den seiner Mitschüler geprägt. Und so schloss der diesjährige Scheffelpreisträger am Ende seiner Rede elegant den Kreis, denn „mit der HSS [sei es] wie mit dem Dialekt:
Sie hat Zusammengehörigkeit, Vertrauen und Identität geschaffen, auch in einer schwierigen Zeit, und damit geholfen, diese zu meistern.“ Abschließend blickten die Schülerinnen und Schüler „mit [ihrem] Zeugnis […] zurück auf drei Jahre HSS [und sind]
dankbar für unser Glück
dankbar für Freunde
dankbar für Lehrer
dankbar für Lehre
dankbar für Bildung
dankbar für Menschlichkeit
dankbar für Zusammenhalt
dankbar für Reife
dankbar für Respekt pur
dankbar … für Abitur.“

Und die HSS bedankt sich bei allen Absolventinnen und Absolventen des Abiturjahrgangs 2022 für eine wunderbare Zeit und wünscht ihnen das Beste für ihren weiteren Lebensweg.
B. Esener

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